Initiative “Stolpersteine in Karben”
Juden in Groß-Karben: Familien in der Bahnhofstraße
Archiv-Seite 1-B Juden in Groß-Karben in der Bahnhofstraße (Juden in allen anderen Straßen in Groß-Karben: siehe Archiv 1-A >hier) Fotos und Dokumente können durch Anklicken vergrößert werden! ------------------------------------------------------------------------------------ Personen, die in der Namensliste kursiv dargestellt sind, haben in den 1930er Jahren in Karben nicht mehr gewohnt! ------------------------------------------------------------------------------------ Der Text dieser Website wird laufend aktualisiert (entsprechend weiterer Recherchen und Gespräche mit Zeitzeugen)! ------------------------------------------------------------------------------------ Zeittafel: Verfolgung der Juden im Nationalsozialismus: >hier ------------------------------------------------------------------------------------ Abkürzungen und Quellenangaben: >>>auf dieser Seite ganz unten! Die Mikwe (M) ist ein rituelles Tauchbad. Sie dient nicht der körperlichen Hygiene. (mehr über Mikwe: >hier) Archiv-Seite 1-B.str Juden in Groß-Karben in der Bahnhofstraße (Juden in allen anderen Straßen in Groß-Karben: siehe Archiv 1-Alle >hier) Bahnhofstraße 4 Grünebaum, Abraham II, (geb am 21.10.1829), Inhaber der Fa. Abraham Grünebaum Söhne Er handelte mitMehl und Landprodukten (später waren seine Söhne Markus, Bahnhofstraße 6, und Moses zusammen Inhaber der Firma), 1883 wird ihm der Bau einer Scheune genehmigt. Er kaufte die Scheune der Ev. Kirchengemeinde Groß-Karben und baute diese auf seinem Grundstück auf. Im Jahr 1891 erhält er die Genehmigung mit Branntwein und Spiritus zu handeln. Er war Vorsitzender der jüdischen Gemeinde in Groß-Karben (Eine Ausschreibung des Lehrers, Vorsängers und Schächters der jüd. Gemeinde aus dem Jahr 1864 wurde von ihm unterzeichnet. Quelle: Alemannia Judaica,Groß-Karben,Synagoge >hier) >>> Verstarb am 18.6.1905 und wurde auf dem jüdischen Friedhof in in Groß-Karben beerdigt. Grünebaum, Mina, geborene Haas (geb am 4.5.1831 in Bönstadt), Ehefrau von Abraham II. Eltern: Handelsmann Issak Haas und dessen Ehefrau Karolin, geborene Maaß (SCH) Quelle: Landwirtschafts- und Heimatmuseum >>> Verstarb am 19.2.1893 und wurde auf dem Friedhof in in Groß-Karben beerdigt. der Stadt Karben Grünebaum, Samuel, Sohn von Abraham II und Mina >>> 1880 mit 27 Jahren verstorben (SCH) Grünebaum, Salomon, Sohn von Abraham II und Mina >>> 1882 mit 20 Jahren verstorben (SCH) Grünebaum, Markus, (geb 23.9.1856) Sohn von Abraham II und Mina >>> siehe Bahnhofstraße 6 Grünebaum, Moses, (geb am 09.07.1859), Sohn von Abraham II und Mina. Nach dem Tod seines Vaters (1907) war er zusammen mit seinem Bruder Markus (Bahnhofstraße 6) Inhaber der Firma Abraham Grünebaum Söhne. Nach dem Tod seines Bruders im Jahr 1910 führte Moses Grünebaum die Firma allein weiter. >>> Verstorben am 14.1.1916 und auf Groß-Karbener Friedhof beerdigt. Grünebaum, Adelheid, geb. Sommer (geb am 23.1.1867 in ?), seine Ehefrau, siehe auch Seite "Stolpersteine in Karben-wo“ >hier >>> Am 6.12.1938 nach Hamburg Altona verzogen und soll dort verstorben sein. Konkrete Hinweise gibt es aber nicht. Grünebaum, Lili (unter BG und YV siehe Lilli), (geb am 1.2.1906 in Groß-Karben), Tochter von Moses und Adelheid, siehe auch Seite "Stolpersteine in Karben-wo“ >hier >>> Mit Mutter am 6.12.1938 nach Hamburg Altona verzogen. Am 25. Oktober 1941 von Hamburg in das Ghetto Litzmannstadt (Lodz) deportiert und ermordet (BG). Lili Grünebaum (Foto: Sammlung Weigand) Information über Ghetto Lodz > hier Geschichte des Ghettos Lodz, Chronologie > hier Information über Vern.lager Chelmno (60 km von Lodz entfernt) > hier Grünebaum, Theo, (geb am 27.7.1896 in Groß-Karben), Sohn von Moses und Adelheid >>> am 15.4.1937 nach nach Ffm, Brückenstraße 26 verzogen, von da nach New York emigriert, dort kurz danach gestorben. Grünebaum, Irma, (geb am 25.5.1902 in Groß-Karben), Tochter von Moses und Adelheid. >>> Sie war mit dem Christen Friedrich Hirschmann verheiratet. Das mag der Grund dafür gewesen sein, dass sie mit ihrer Tochter Ingeborg (später verh. Zimmermann) die Nazizeit in der Bleichstraße in Frankfurt überlebt hat.Als ihre Wohnung in Frankfurt bei einem Bombenangriff zerstört wurde, flüchtete sie mit ihrer Tochter am 14. März 1945 nach Petterweil, wo beide dann von den Familien Hess und Leichner in der Hofreite Leichner versteckt wurden. Frau Hirschmann lebt nicht mehr. Ihre Tochter soll im Großraum Ffm wohnen. (Diese Information aus Petterweil haben wir der Dokumentation "Spurensicherung: Die Nazizeit in Petterweil", Bund der Pfadfinder (BdP), Stamm graue Adler, Aug 1982 entnommen) Grünebaum, Else (Elsa), (geb am 11.01.1901 in Groß-Karben) (Sch), Tochter von Moses und Adelheid. >>> war mit Alwin Berkowitz verheiratet, der am 17.5.1959 in den USA verstorben ist (siehe auch Burg-Gräfenröder Straße Grünebaum, Grünebaum, Artur, (geb 12.10.1891 in Groß-Karben) Sohn von Moses und Adelheid Foto: Sammlung Greta Grünebaum-Quiroadie >>> Artur Grünebaum emigrierte 1923 nach Mexiko, ein Jahr später nach Guatemala, wo er Gertrudis Ramona Quiroa heiratete. Vier Kinder: Irma (*1929), Hans (*1931), Greta (*1933), Walter (*1939) von denen Hans und Irma inzwischen verstorben sind (Sept 2016). >>> Artur emigrated to Mexico in 1923, a year later to Guatemala, where he married Gertrudis Ramona Quiroa. Four children: Irma (* 1929), Hans (* 1931), Greta (* 1933), Walter (* 1939) of which Hans and Irma now deceased (as of Sept 2016). Am 12.9.2016 besuchte die Tochter von Artur Grünebaum - Greta Grünebaum-Quiroadie aus Guatemala City - auf dem Jüdischen Friedhof in Groß-Karben zusammen mit der >Initiative Stolpersteine in Karben< die Grabstellen ihrer Großeltern und Urgroßeltern (Foto ganz rechts). Foto ganz links: Greta am Grab Ihreres Großvaters Moses Grünebaum . Zweites Foto von links: Greta mit Enkel Joaquin und Paolo (Joaquin rechts im Bild, Paolo in der Mitte) sowie Ehefrau von Paolo Drittes Foto von links: Grabstein des Großvaters Abraham (Alle Fotos können durch anklicken vergrößert werden!). On 12.9.2016, the daughter of Artur Grünebaum - Greta Grünebaum-Quiroadie from Guatemala City - visited the grave sites of her grandparents and great-grandparents together with the >Initiative Stolpersteine in Karben< at the Jewish cemetery in Gross-Karben (photo on the far right). Photo left: Greta at the grave of her grandfather Moses Grünebaum. Second photo from left: Greta with grandson Joaquin and Paolo (Joaquin on the right, Paolo in the middle) and Paolo's wife Third photo from the left: Grave of the grandfather Abraham (All photos can be enlarged by clicking!). Grünebaum, Margarete (geb am 06.05.1898 in Groß-Karben) Tochter von Moses und Adelheid. >>> ? Grünebaum, Hedwig (geb am 19.10.1894 in Groß-Karben) Tochter von Moses und Adelheid. >>> ? Grünebaum, Klothilde (geb am 27.1.1893 in Groß-Karben) Tochter von Moses und Adelheid, >>> ? Grünebaum, Minna, Tochter von Moses und Adelheid, >>> ? Grünebaum, Greta, Tochter von Moses und Adelheid. >>>emigrierte um 1920 nach Mexiko Grünebaum, Siegmund (geb am 27.07.1890 in Groß-Karben) Sohn von Moses und Adelheid >>> ? _____________________________________________________________________________ Bahnhofstraße 5 Kulb, Isidor II, (geb am ? in ?),Reisender, wohnte um 1907 unter der angegebenen Adresse. >>> ? Kulb, Klara, geborene Strauss (geb am 21.12.1864 in ?),war bei ihrem Bruder Ferdinand Strauss in der Bahnhofstraße 9 tätig. >>>Am 24.6.1938 in Frankfurt (M) verstorben. Kulb, Lieselotte, (geb am 8.2.1920 in ?),wuchs bei ihrem Onkel Ferdinand Strauss in der Bahnhofstraße 9 auf. Mehr: >>> siehe unter Bahnhofstraße 9 _____________________________________________________________________________ Bahnhofstraße 6 Grünebaum, Markus, (geb am 23.9.1856 in ?),Sohn von Abraham I und Mina Grünebaum, geborene Haas*,, Bahnhofstraße 4. >>> Er war nach dem Tod seines Vaters Abraham G. (Bahnhofstr.4) zusammen mit seinem Bruder Moses G. (Bahnhofstr.4), Inhaber der Firma Abraham Grünebaum Söhne. Er starb am 26.7.1910 und ist auf dem jüdischen Friedhof in Groß-Karben*beerdigt (*ES). Grünebaum, Hilde (Hilda), geborene Strauß*, (geb am 23.3.1859 in Büdesheim),(Ehefrau (Witwe) von Markus Grünebaum).>>> Am 26.7.1936 in Büdesheim verstorben (*ES) Grünebaum, Moritz, (geb am 24.4.1889 in Groß-Karben), Foto: Sammlung Weigand Sohn von Markus und Hilde, Handelsvertreter, war Vorsitzender der jüdischen Gemeinde in Karben, siehe auch Seite "Stolpersteine in Karben-wo“ >hier >>> Am 18.3.1936 nach Frankfurt(M), Liebigstraße. 11 "verzogen" (geflohen!). >>> Von Juli 1938 bis 27. Okt. 1938 unter der (Häftlingsnummer 5016) im KZ Buchenwald interniert >>> Am 12. November 1938 (nach Pogrom) bis zum 12. Dezember 1938 erneut im KZ Buchenwald (Häftlingsnummer 29275) interniert. >>> Im Mai 1939 (Volkszählung!) wohnte er in der Westendstraße 89.>>> Am 19.(20).10.1941 aus der Frankfurter Wohnung in der Wolfgangstraße 4 (Fußmarsch zum Großmarkt) in das Ghetto Litzmannstadt (Lodz), Sperbergasse 22, verschleppt und am 4. Mai 1942 ermordet. (MK, BG). Am 19. Oktober 1941 werden jüdischen Familien in Frankfurt am frühen Morgen von SA und Gestapo aufgefordert, jeweils zwei Koffer zu packen und ihre Heimatstadt sofort zu verlassen. Sie müssen von SA Leuten eskortiert durch die Stadt zur Großmarkthalle laufen. Entlang des Weges stehen viele Frankfurter, die sie beschimpfen, bespucken und mit faulem Gemüse bewerfen. Gegen Mittag erreichen sie die Großmarkthalle. Dort müssen sich die Frauen und Mädchen einer entwürdigenden Leibesvisitation in Anwesenheit von SA- und SS-Männern unterziehen. In der Nacht verlässt ein alter Personenzug mit Einzelabteilen 3. Klasse Frankfurt und erreicht zwei Tage später den Bahnhof Radegast bei Lodz. Das Fahrtziel blieb den Verschleppten bis zur Ankunft unbekannt… Das im jüdischen Armenviertel eingerichtete Ghetto bestand seit Frühjahr 1940. Damals wurden 164.000 Juden aus dem von den Deutschen in Litzmannstadt umbenannten Lodz dort eingepfercht. 1941 und 1942 werden etwa 20.000 Juden aus Deutschland, Österreich, der Tschechoslowakei und Luxemburg sowie 18.500 aus dem Warthegau (Gebiet um Posen und Lodz) in das Ghetto verschleppt. Bis zur Auflösung im Sommer1944 passieren insgesamt circa 204800 Menschen das Ghetto. Von Januar bis Mai 1942 werden 55.000 Juden und 5.000 Sinti und Roma aus Lodz ins nahe gelegene Chelmno deportiert und dort in Gaswagen ermordet, im September 1942 nochmals 20.000 Ghettobewohner, meist Ältere, Kinder und Schwache. 1944 werden die im Ghetto verbliebenen Menschen in die Vernichtungslager Chelmo und Auschwitz verschleppt… (aus "und keiner hat für uns Kaddisch gesagt..." Deportationen aus Frankfurt: Stroemfeld-Verlag) Am 4. Mai 1942 gab es einen als "Aussiedlung" getarnten Transport vom Ghetto Lodz in das Vernichtungslager Chelmo! Inwieweit es hier einen Zusammenhang mit dem Sterbedatum Moritz Grünebaum gibt, ist nicht bekannt. Information über Ghetto Lodz > hier Geschichte des Ghettos Lodz, Chronologie > hier Information über Vern.lager Chelmno (60 km von Lodz entfernt) > hier Grünebaum, Siegfried (geb am 05.09.1886 in Groß-Karben) Sohn von Markus und Hilde >>> gestorben 27.8.1901(auf jüd. Friedhof in Groß-Karben beerdigt) _____________________________________________________________________________ Bahnhofstraße 9 Strauss (nicht Strauß!), Salomon I, (geb.? in?), Handelsmann, >>> ? Srauss, Faronika, geborene Berg (geb.? in?), seine Ehefrau >>> ? Strauss, Ferdinant, (kein Schreibfehler! Ferdinant mit “t“ lt. Geburtenbuch!) (geb am 7.1.1877 in Groß-Karben), Sohn von Salomon und Faronika, Getreide-Großhandel, Ferdche >>> Am 25. Sept. 1933 (!) wurde seinem Kutscher, der Futtermittel nach Okarben bringen sollte, von einem SA-Mitglied (Sturmführer) verboten abzuladen und aufgefordert, Okarben sofort zu verlassen: "Richte deinem Herrn aus, dass Juden Okarben nicht mehr zu betreten haben". Seine Beschwerde beim Kreisamt Friedberg verbunden mit der Bitte, weiterhin Okarben betreten zu dürfen, war jedoch ergebnislos (Quelle: Staatsarchiv Darmstadt, Bild links). >>> Am 8.8.1938 nach Frankfurt verzogen und von da aus in die USA (New York) ausgewandert, am 11.4.1958 verstorben Strauss, Lina, geborene Siegel, (geb am 12.1.1873 in Kleinheubach), seine Ehefrau. >>> 1938 in die USA ausgewandert, am 31.10.1943 in New York verstorben. Strauss, Sigfried, Sigges, (geb am 24.4.1907 in Groß-Karben), beider Sohn, Mitglied beim SV 1920 Groß-Karben (zusammen mit seinem Vetter Manfred Strauss) >>>>>>>>>>>> >>> 1938 in die USA ausgewandert, am 17.10.1975 in New York verstorben. Foto und Anzeige: Sammlung Weigand Kulb, Lieselotte, (geb am 8.2.1920 in ?), Nichte von Ferdinand wurde von ihm großgezogen. (die Eltern Isidor Kulb und Klara Kulb, geb. Strauss, beide verstorben, wohnten in der Bahnhofstraße 5) >>> Am 8.8.1938 nach Frankfurt (M) verzogen und von da aus in die USA ausgewandert und lebt heute in Florida und heißt: Meyer. _____________________________________________________________________________ Bahnhofstraße 20 Grünebaum, Max, Spitzname: Deiches Max, (geb am 11.3 1871 in ?), Kartoffelhandel, Sohn von Abraham I und Dina Grünebaum, und ist Bruder von Michael, Lina, Sophie und Emilie Grünebaum (siehe Parkstr.1) >>> Am 10.6.1934 verstorben. Grünebaum, Rosa, geborene Oppenheimer, (geb am 23.11.1883 in Kleinheubach), seine Ehefrau. Rosa Grünebaum wuchs bei ihren Eltern Isaak und Therese Oppenheimer, geb. Rothstein, in der unterfränkischen Marktgemeinde Kleinheubach im Landkreis Miltenberg auf. Ihr Vater war dort Metzgermeister, aber schon am 26.12.1896 verstorben. Ihre Mutter lebte nach dessen Tod ab 1901 in Würzburg, Pleicherkirchplatz 3. Rosa hatte sechs Geschwister: Nathan, Dorothea, Klara, Berta, Sofie und Moses. Von Dorothea ist bekannt, dass sie in den USA verstarb. Rosa Grünebaum heiratete 1909 Max Grünebaum in Würzburg. Am 27.09.1910 kam ihre Tochter Beate zur Welt. Ihr Mann Max verstarb am 10.06.1934 in Groß-Karben. >>> Nach den brutalen Ausschreitungen im Novemberpogrom am 10.Nov. 1938 in Groß-Karben floh sie mit Tochter Beate zu ihrer Schwester Berta Wolf in Würzburg, Kartause 9 ¼. >>> Am 29. November 1941 mit Tochter von Würzburg über Nürnberg nach Riga-Jungfernhof, Außenlager Ghetto Riga, deportiert und ermordet, siehe auch Seite "Stolpersteine in Karben-wo“ >hier (Quelleangabe: Bundesarchiv + "Buch der Erinnerung": Die ins Baltikum deportierten deutschen, österreichischen und tschechoslowakischen Juden. Bearbeitet von Wolfgang Scheffler und Diana Schulle. Hrsg. vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. und dem "Riga-Komitee der deutschen Städte" gem. mit der Stiftung "Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum" und der Gedenkstätte "Haus der Wannsee-Konferenz". München: Saur 2003. 2 Bde. + Reiner Strätz: Biographisches Handbuch Würzburger Juden 1900-1945. Veröffentlichungen des Stadtarchivs Würzburg Band 4, I-II, Würzburg 1989. Sie verweisen auf Unterlagen im Staatsarchiv Würzburg, Gestapo Würzburg 18874, Bl. 9-21, 55-56. + Außerdem teilte der Internationale Suchdienst in Bad Arolsen ebenfalls den Deportationsort Riga mit.) Am 31. Oktober 1941 hatte das Reichssicherheitshauptamt (RSHA)die Evakuierung von Juden aus Nürnberg angeordnet. Die leere Zuggarnitur LpDa 129 traf am 28. November 1941 von Riga (lies: Kowno) in Nürnberg ein und wurde am 29. November 1941 dort als Sonderzug Da 32 wieder verwendet. In Nürnberg hatten im Sommer 1933 noch 7502 Juden gelebt; am Vorabend der Deportationen verzeichneten die Melderegister der Stadt noch 1835 Männer, Frauen und Kinder als Juden. 1361 Menschen wurden deportiert; nur 72 von ihnen berlebten die Verschleppung in die Lager. In dem ersten Transport aus dem mainfränkischen Raum befanden sich 516 Juden aus Nürnberg und 202 Juden aus Würzburg, ferner 118 Personen aus Bamberg, 46 aus Bayreuth, 25 aus Coburg, 4 aus Erlangen, 8 aus Forchheim und 89 aus Fürth. Ihr Durchschnittsalter lag bei 46 Jahren. Die Zuführungen aus den Städten erfolgten bereits zwei Tage zuvor, am 27. Nov. 1941 …zum Sammellager Nürnberg-Langwasser im Südosten der Stadt. Die Deportation der Betroffenen in Personenwagen 3. Klasse begann mit der Abfahrt vom Bahnhof Nürnberg-Märzfeld. Dieser Sonderzugbahnhof war 1935 für Teilnehmer der Reichsparteitage erbaut worden. Die Insassen dieses Zuges waren die ersten deutschen Juden, die in Riga auf den Jungfernhof gelangten. Quelle: Alfred Gottwaldt Diana Schulle, Die »Judendeportationen«, aus dem Deutschen Reich 1941-1945 Information über Ghetto Riga > hier Informationen zum Außenlager Jungfernhof : >hier Grünebaum, Beate, Blanka, (geb am 27.9.1910 in Groß-Karben),Tochter von Max und Rosa Grünebaum. >>> Nach den brutalen Ausschreitungen im Novemberpogrom am 10.Nov. 1938 in Groß-Karben floh sie mit ihrer Mutter zu deren Schwester Berta Wolf in Würzburg, Kartause 9 ¼. In Würzburg arbeitete Beate Grünebaum wie zuvor schon in Groß-Karben als Hausangestellte. >>> Am 29. November 1941 mit ihrer Mutter von Würzburg über Nürnberg nach Riga-Jungfernhof, Außenlager Ghetto Riga, deportiert und ermordet. (Quelle: siehe Mutter Rosa Grünebaum) siehe auch Seite "Stolpersteine in Karben-wo“ >hier (Foto: Sammlung Initiative Stolp. Steine) Information über Ghetto Riga > hier Informationen zum Außenlager Jungfernhof : >hier __________________________________________________________________________________________________________________ Bahnhofstraße 22 Gerbig, Lina, geborene Kahn (geb 6.2.1883 in Frankfurt), Ehefrau von Karl Gerbig, war mit dem Christen Karl Gerbig verheiratet. Sie hatten eine Tochter. >>> Sie waren nach dem 1. Weltkrieg in Groß-Karben zugezogen, wohnten in der Wächtergasse 2 und hatten in der Burg-Gräfenröder-Straße 15 ein Friseurgeschäft. Mitte der 1930er-Jahre zogen sie in die Bahnhofstrasse 22, wo auch das Friseurgeschäft fortgeführt wurde. >>> Lina Gerbig hatte sich nach ihrer Hochzeit im Jahre 1909 (evangelisch) taufen lassen. Dennoch galt sie gemäß der "Nürnberger Gesetze" ab 1935 als Jüdin und erhielt deshalb auch nur die reduzierten mit einem "J" gekennzeichneten Lebensmittelmarken. Am 15.2.1945 sollte sie (zusammen mit Bella Vogt in der Bahnhofstraße 31 gegenüber) in das Ghetto Theresienstadt verschleppt werden, was aber ihr Gesundheitszustand (ärztliches Attest) nicht mehr erlaubte (Quelle: Hess.Staatsarchiv Darmstadt H45 FB 296). >>> Sie starb 1962 in Groß-Karben und wurde auf dem (christlichen) Friedhof in Gr.-Karben begraben. ______________________________________________________________________ Bahnhofstraße 24 Ross (nicht Roß!), Abraham, Spitzname: Albert (geb am 21.10.1871 in ?), Spezereihandlung. Wohnte hier um 1907 >>> Am 30.1.1909 verstorben und auf dem jüd. Friedhof in Groß-Karben begraben. Ross, Settchen, (geb am 1.8.1869 in Wölfersheim), seine Ehefrau. >>> Am 29.1.1936 verstorben und auf dem jüd. Friedhof in Groß-Karben begraben. Ross, Julius, (geb am 28.11.1897 in Groß-Karben) Sohn von Abraham und Settchen, selbständiger Kaufmann. siehe auch Seite "Stolpersteine in Karben-wo“ >hier >>> Vom 22.3. bis 22.4.1934 Internierung (über Amtsgerichtsgefängnis Friedberg) zusammen mit Sally Braun (Burg-Gräfenröder Straße 20) im KZ Osthofen. Vom 12. November 1938 (nach Pogrom) bis 1. Dezember 1938 Internierung im KZ Buchenwald. Informationen zum KZ Osthofen > hier Informationen zum KZ Buchenwald > hier >>>Am 25.4.1939 nach Frankfurt (M) geflohen. Am 22. November 1941 mit seiner Frau und der 13-jährigen Tochter Ilse aus der Wohnung in der Hölderlinstr. 27 nach Kaunas verschleppt und dort sofort nach Ankunft am 25.11.1941 im Fort IX erschossen (MK, BG), Urspünglich soll der Transport vom 22. November 1941, einem Freitag, nach Riga gehen. Doch wegen Überfüllung des dortigen Ghettos wird er in das litauische Kowno (Kaunas) umgeleitet, wo der Zug am 24. November 1941 eintrifft.Vom Bahnhof müssen die Verschleppten durch die Stadt und das im Juli 1941 errichtete Ghetto sechs Kilometer zum Fort IX laufen. Dort waren einen Monat vorher mehr als 10 000 litauische Juden erschossen worden. In der ehemaligen Befestigungsanlage besteht seit dem ersten Weltkrieg ein Gefängnis. Die Verschleppten verbringen die Nacht in den Zellen. Man sagt Ihnen, sie würden im Ghetto Kowno untergebracht. Am 25. November 1941 zwingen Bewacher die Menschen in Gruppen von etwa 80 Personen zunächst zum „Morgensport“ in die eiskalte Luft. Im Dauerlauf müssen sie in bereits von russischen Kriegsgefangenen ausgehobene Gruben außerhalb der Umfassungsmauer des Forts laufen. Plötzlich eröffnen in den bewaldeten Hügeln versteckte Schützen das Feuer aus Maschinengewehren. Keiner der aus Frankfurt Verschleppten entgeht diesem Massaker des Einsatzkommandos 3. Ohne Kontrolle, ob die Opfer tatsächlich tot sind, werden die Gruben zugeschüttet. Leicht oder gar nicht Verletzte werden lebendig begraben. Bei dem Massaker im November 1941 werden erstmals alle Verschleppten eines Transportes aus Deutschland ermordet. (aus "und keiner hat für uns Kaddisch gesagt..." Deportationen aus Frankfurt: Stroemfeld-Verlag) Informationen zum KZ Kaunas Fort IX > hier Mehr zu diesen Exekutionen („Jäger-Bericht“) > hier Bericht vom 31. Januar 1942 >mehr hier Ross, Flora, geborene Frank, (geb am 21.4.1903 in König, heute Bad König.), seine Ehefrau, siehe auch Seite "Stolpersteine in Karben-wo“ >hier >>> Am 25.4.1939 nach Frankfurt (M) "verzogen" (geflohen!). Am 22. November 1941 mit ihrem Mann und der 13-jährigen Tochter Ilse aus der Wohnung in der Hölderlinstraße 27 nach Kaunas verschleppt und dort sofort nach Ankunft am 25.11.1941 im Fort IX erschossen (MK, BG). Informationen zum KZ Kaunas Fort IX > hier Mehr zu diesen Exekutionen („Jäger-Bericht“) > hier (Foto: Sammlung Weigand). Ross, Albert, (geb am 15.11.1925 in Groß-Karben),beider Sohn, siehe auch Seite "Stolpersteine in Karben-wo“ >hier War Schulkamerad von Helmut Weigand, siehe Schul-Foto aus dem Jahr 1935 der Geburtsjahrgänge 1925/26/27 >>>Lebte nach 9.11.1938 (Pogromnacht) bei Verwandten seiner Mutter in Frankfurt (M), erhielt am 5.1.1939 einen Platz in einem Kindertransport, mit dem 97 Kinder in die Schweiz ausreisen konnten und dort in einem Flüchtlingslager untergebracht wurden. 1946 kam er nach Palästina, erlernte das Metzger- Handwerk und gründete eine Fleisch-Fabrik (Abraham Ross und Co) in Tel Aviv. Anlässlich der "Tage der Begegnung" (700 Jahr Feier Groß-Karben) im Jahr 1993 besuchte er mit seiner Frau sein Heimatdorf Groß-Karben. (Foto: Sammlung Weigand) Albert Ross (jetzt Abraham Ross) hatte in Tel Aviv eine Fleischwarenfabrik. >>> Albert Ross starb im September 1999. Er hinterlässt Frau und Sohn (Chaim?). Foto: Einschulung 1935 (Sammlung Weigand) Ross, Ilse, Nannchen,(geb am 16.1.1928 in Groß-Karben), beider Tochter, siehe auch Seite "Stolpersteine in Karben-wo“ >hier >>> Am 25.4.1939 nach Frankfurt (M) "verzogen" (geflohen!). Am 22. November 1941 mit seiner Frau und der 13-jährigen Tochter Ilse aus der Wohnung in der Hölderlinstr. 27 nach Kaunas verschleppt und dort sofort nach Ankunft am 25.11.1941 im Fort IX erschossen (MK, BG). Informationen zum KZ Kaunas Fort IX > hier Mehr zu diesen Exekutionen („Jäger-Bericht“) > hier _____________________________________________________________________________ Bahnhofstraße 31 Kahn, Aron II (Aharon II), (geb 28.12.1832 in ?) Eltern Isaak I und Lea (oder Lena) Kahn geb. Ross. Vermutlich waren Aron II und der Gastwirt Isaak Kahn II, Burg-Gräfenröder Straße 20, Cousins. >>> Aron II ist am 1.2.1903 verstorben und auf dem Jüdischen Friedhof in Groß-Karben beerdigt. (ES) Kahn, Settchen, geb Kahn (!), (geb ?.?.1838? in ) seine Ehefrau >>> am 19.6.1904 verstorben (lt. Stammbaum Edgar Braun). Kahn, Isidor (geb am 6.12.1861 oder 8.12.1851 (lt. Ehebuch in Groß Karben), Spengler, Sohn von Aron Kahn II, der ebenfalls Spengler war und auch hier lebte, siehe auch Seite "Stolpersteine in Karben-wo“ >hier Heiratete am 12.8.1888 Henriette Schott (geb 06.03.1863), (Eltern: Jakob Schott II + Bräunle ??, geb. May) >>> Am 15.9.1942 in das Sammellager Darmstadt und von dort am 27.9.42 in das Ghetto Theresienstadt deportiert.Dort am 28.10.1942 gestorben (YV). Informationen zum Ghetto Theresienstadt >hier Vor dem Haus Nr. 31: Isidor Kahn oben rechts, Karl Vogt (Ehemann Bella Vogt) links. (Foto: Sammlung Weigand) Vogt, Bella, geborene Levita, (geb am 29.5.1893 in ?), Nichte von Isidor Kahn, siehe auch Seite "Stolpersteine in Karben-wo“ >hier Bella Vogt mit Ehemann (Mitte) vor Nr.31 (Foto: Sammlg. Weigand) >>>Wohnte nach ihrer Eheschließung im Jahr 1919 mit dem Reichsbahnbeamten Karl Gottlieb Vogt ( *6.3.1885, † 13.5.1965) im Haus ihres Onkels Isidor Kahn. Wegen ihres „arischen“ Ehemannes blieb sie zunächst von Repressalien verschont, >>> Am 14.2.1945 musste sie morgens gegen 5 Uhr gemeinsam mit weiteren "jüdischen Mischehepartnern" aus Nieder-Wöllstadt, die bereits am Vortag von der Groß-Karbener Gendarmerie verhaftet und bei Bella Vogt im Haus eingeschlossen wurden, einen Personenzug nach Frankfurt besteigen, der auch in Vilbel hielt und dort weitere Verhaftete aufnahm (Quelle: Dr. Dieter Wolf, Butzbach).Alle mussten unter Beleidigungen und Misshandlungen zur Großmarkthalle laufen und abends gegen 19 Uhr an der Viehrampe bereitstehende Güterwagen besteigen, die anschließend mit Ketten verschlossen wurden. Der Zug brachte sie, vorbei am brennenden Dresden, in das Ghetto Theresienstadt. Frau Vogt: "Die Behandlung war weiterhin schlecht, jedoch setzte es wenigstens keine Prügel mehr." >>> Am 10. Mai (Himmelfahrtstag) 1945 wurden die Verschleppten in Theresienstadt von der Roten Armee befreit. Bella Vogt kehrte jedoch, weil im Lager Typhus ausgebrochen war und unter Quarantäne stand, erst am 26.6.1945 nach Groß Karben zurück. Sie starb in Groß-Karben am 9.11.1977 in Groß-Karben. Informationen zum Ghetto Theresienstadt >hier Siehe auch: Bella Vogt berichtet von ihrer Deportation" > hier ______________________________________________________________________________________________________________ Bahnhofstraße 34 (Foto: Sammlung Weigand) (Foto: Initiative Stolp.Steine Karben) Junker, Daniel, (geb am ? in ?), Spezereihandlg, wohnte um 1907 unter dieser Adresse >>> ? Junker, Marianne, geb. Grünebaum (geb ? in ?) seine Ehefrau >>> ? Junker, Antonie, verheiratete Wertheimer (geb am 10.7.1896 in ?), Tochter von Daniel und Marianne. >>> Lebte mit ihrem Mann Julius (geb * 04.11.1885 in Friedberg) in Friedberg.Wurde zusammen mit ihm am 30.9.1942 über Darmstadt in das VernichtungslagerTreblinka deportiert und ermordet. Junker, Hugo, (geb am 9.4.1894 in Groß-Karben), Sohn von Daniel und Marianne, Metzger und Viehhändler, Kriegsteilnehmer 1914/18 (verwundet), siehe auch Seite "Stolpersteine in Karben-wo“ >hier (Quelle: Staatsarchiv Darmstadt) >>> In der Nacht vom 20. zum 21. August 1937 wurde mehrfach mit Teerfarbe sein Haus dem Wort "Jude" beschmiert. Diese Sachbeschädigung zeigte Frau Rosa Junker am 22. 8.1938 bei der Gendarmeriestation Groß-Karben an und bat von der Schmiererei ein Foto machen zu dürfen (um die zuständigen Stellen zu benachrichtigen), was ihr jedoch verwehrt wurde (Dokument oben). >>> 1938 wird ihm die Handelserlaubnis entzogen. >>> Vom 12. November 1938(nach Pogrom) bis 16. Dezember 1938 in das KZ Buchenwald(Häftlingsnummer 25237) interniert worden. >>> Am 1.10.1940 mit Ehefrau und Schwiegermutter (Betty Grünebaum, gleicheAdresse) nach Frankfurt (M) verzogen. Am 19. Oktober 1941 zusammen mit seiner Frau Rosel aus der Frankfurter Wohnung in der Stegstraße 79 in das Ghetto Lodz verschleppt (MK). soll Im Ghetto Lodz sollen beide im "Bleicher Weg 33" untergebracht und Hugo Junker als Sanitäter eingesetzt gewesen sein (YV). Information über Ghetto Lodz > hier Geschichte des Ghettos Lodz, Chronologie > hier Information über Vern.lager Chelmno (60 km von Lodz entfernt) > hier Junker, Rosa (Rosalie, Rosi, Rosel) geborene Grünebaum, (geb am 31.1.1894 in Rendel (BG), Tochter von Abraham und Amalie Grünebaum, die zum Zeitpunkt der Geburt von Rosa in Rendel in der Dorfelder Straße 10 wohnten (später Bahnhofstraße 51, Gross-Karben), Ehefrau von Hugo Junker, siehe auch Seite "Stolpersteine in Karben-wo“ >hier >>> Am 1.10.1940 mit Ehemann und Mutter (Betty Grünebaum, gleicheAdresse) nach Frankfurt (M) verzogen. Am 19. Oktober 1941 zusammen mitihrem Mann Hugo aus der Frankfurter Wohnung in der Stegstraße 79 in dasGhetto Lodz verschleppt (MK). Sie soll dort im "Bleicher Weg 33"untergebracht worden sein (YV). IInformation über Ghetto Lodz > hier Geschichte des Ghettos Lodz, Chronologie > hier Information über Vern.lager Chelmno (60 km von Lodz entfernt) > hier >>>Am 19. Oktober 1941 werden jüdischen Familien in Frankfurt am frühen Morgen von SA und Gestapo aufgefordert, jeweils zwei Koffer zu packen und ihre Heimatstadt sofort zu verlassen. Sie müssen von SA Leuten eskortiert durch die Stadt zur Großmarkthalle laufen. Entlang des Weges stehen viele Frankfurter, die sie beschimpfen, bespucken und mit faulem Gemüse bewerfen.Gegen Mittag erreichen sie die Großmarkthalle. Dort müssen sich die Frauen und Mädchen einer entwürdigenden Leibesvisitation in Anwesenheit von SA- und SS-Männern unterziehen. In der Nacht verlässt ein alter Personenzug mit Einzelabteilen 3. Klasse Frankfurt und erreicht zwei Tage später den Bahnhof Radegast bei Lodz. Das Fahrtziel blieb den Verschleppten bis zur Ankunft unbekannt…Das im jüdischen Armenviertel eingerichtete Ghetto bestand seit Frühjahr 1940. Damals wurden 164.000 Juden aus dem von den Deutschen in Litzmannstadt umbenannten Lodz dort eingepfercht. 1941 und 1942 werden etwa 20.000 Juden aus Deutschland, Österreich, der Tschechoslowakei und Luxemburg sowie 18.500 aus dem Warthegau (Gebiet um Posen und Lodz) in das Ghetto verschleppt. Bis zur Auflösung im Sommer1944 passieren insgesamt circa 204800 Menschen das Ghetto. Von Januar bis Mai 1942 werden 55.000 Juden und 5.000 Sinti und Roma aus Lodz ins nahe gelegene Chelmno deportiert und dort in Gaswagen ermordet, im September 1942 nochmals 20.000 Ghettobewohner, meist Ältere, Kinder und Schwache. 1944 werden die im Ghetto verbliebenen Menschen in die Vernichtungslager Chelmo und Auschwitz verschleppt… (aus "und keiner hat für uns Kaddisch gesagt..." Deportationen aus Frankfurt: Stroemfeld-Verlag) Grünebaum, Betty, (geb am 9.5.1868 in Espa), Verwandte (Tante?) von Rosa Junker, geb. Grünebaum, siehe auch Seite "Stolpersteine in Karben-wo“ >hier >>> am 1.10.1940 nach Frankfurt (M) verzogen. Letzte Adresse in Frankfurt: Jüdisches Altersheim, Rechneigrabenstraße 18/20.Von dort deportiert am 18.8.1942 mit Transport XII/1 von Frankfurt/M in das Ghetto Theresienstadt und dort am 22.10.42 gestorben (YV). Am 18. August 1942 werden 1022 vornehmlich alte Menschen aus Frankfurt (mehr als die Hälfte davon aus den zehn Frankfurter Altenheimen) in das Ghetto Theresienstadt verschleppt. Auch Rabbiner Leopold Neuhaus, Oberkantor Nathan Saretzki und Alfred Weil vom Vorstand der jüdischen Gemeinde befinden sich unter ihnen. Als Sammelstellen dienen die "Gestapo-Haftstätten" Rechneigrabenstraße 18-20 und Hermesweg 5-7. Zum Teil bringt der Leichenwagen der jüdischen Gemeinde die Betroffenen zu diesen Orten. Von hier werden die Menschen auf Last- und Leiterwagen zur Großmarkthalle transportiert, wo hinter dem Ostflügel die Bahnwaggons bereitstehen. Elf Personen sterben bereits während der eintägigen Fahrt. Bei großer Hitze kommt der Zug in Theresienstadt an. Aufzeichnungen eines Häftlings zufolge werden die Frauen nackt inspiziert und nach Wertsachen durchsucht.Nur 17 Verschleppte dieses Transporteserleben erleben im Mai 1945 die Befreiung. (aus "und keiner hat für uns Kaddisch gesagt..." Deportationen aus Frankfurt: Stroemfeld-Verag) Informationen zum Ghetto Theresienstadt >hier _______________________________________________________________________________________________________________ Bahnhofstraße 36 Junker, Moses, (geb am 30.12.1848 in ?), >>> im Juni 1904 gestorben und auf dem Friedhof in Groß-Karben beerdigt Junker, Lina, geb. Bermann (geb am 26.8.1862 in ?), Witwe. >>> Ist am 31.12.1930 verstorben und auf dem Friedhof in Gr. Karben beerdigt. Junker, Selma (Selme), (geb am 10.6.1890 ?), Tochter von Moses und Lina. >>> Ist nach dem Tod der Mutter nach New York ausgewandert,das Anwesen wurde danach vom Bäckermeister Becker übernommen, der dort nach Umbau 1931 eine Bäckerei betrieb. Junker, Dina, verheiratete Bendorf (geb 27.3.1889 in G.-Karben), Tochter von Moses und Lina >>> Heiratete Josef Bendorf (geb 27.2.1882 in Ober-Ramstadt). Die Familiewohnte in Ober Ramstadt. Dina und Josef Bendorf wurden am 25.3.1942 in das Ghetto Piaski verschleppt und ermordet. Junker, Karola, (geb am 5.6.1891) Tochter von Moses und Lina >>>am 27.09.1892 verstorben Junker, Tonie, (geb 5.8.1889? in ?),Tochter von Moses und Lina. >>> Soll Ende der 1920er Jahre nach Büdesheim verzogen sein. ________________________________________________________________________________________________________________ Bahnhofstraße 37 Grünebaum, Isaak, (geb am ? in ?), Spezereihandlung, wohnte 1907 unter dieser Adresse (Witwer) Sohn von Abraham und Dina Grünebaum, (siehe Parkstraße 1). War verheiratet mit Bertha Grünebaum, geb. Sternfels >>> am 30.03.1882 verstorben (mit 36 Jahren) und auf dem Jüd. Friedhof Groß-Karben beerdigt (SCH). Grünebaum, Moritz, (geb am 18.06.1879 in Groß-Karben), Kaufmann, handelte u.a. mit Bohnerwachs und Fußbodenöl Sohn von Isaak und Bertha. Wohnte 1907 unter der angegebenen Adresse (lt.Adressbuch Groß-Karben), zog später nach Frankfurt. Wohnte 1938 in der Glauburgstraße 85 bei Anni Grünebaum (Ehefrau? Tochter? Schwester? Verwandte?) >>> Am 14.Juni 1938 in das KZ Buchenwald verschleppt. Auf der Häftlingskarte ist vermerkt: "Schutzhaft", angeordnet am 13.6.38 durch Kripo Frankfurt, arbeitsscheu, Jude. Auf der Schreibstubenkarte ist der Hinweis "BV" (Berufsverbrecher) gestrichen und durch "Arbeitsscheu, Jude" ersetzt(Quelle: ITS Arolsen). >>> Flüchtete 1939 in die USA (vermutlich mit oder zu seiner Tochter), änderte seinen Namen in Moritz Gordon. _________________________________________________________________________ Bahnhofstraße 47 (Foto: Sammlung Initiative Stolp. Steine) Kulb, Isidor, (geb am 24.12.1879 in Groß-Karben), Bruder und Geschäftspartner von Max Kulb (siehe: Heldenberger Str. 14), siehe auch Seite "Stolpersteine in Karben-wo“ >hier "Plötzlich (über Nacht) war die gesamte Familie weg...", so ein Zeitzeuge aus der Nachbarschaft. >>>Am 24.3.1934 nach Frankfurt verzogen und am 1.12.1934 nach Uruguay ausgewandert. Am 16.9.1960 in Montevideo verstorben. Kulb, Bertha, (geb am 18.7.1888 in ?), seine Ehefrau, siehe auch Seite "Stolpersteine in Karben-wo“ >hier "Plötzlich (über Nacht) war die gesamte Familie weg...", so ein Zeitzeuge aus der Nachbarschaft. >>> Am 24.3.1934 nach Frankfurt verzogen und am 1.12.1934 nach Uruguay ausgewandert. Am 23.3.1966 in Montevideo verstorben. Kulb, Bella, (geb am 7.12.1913 in Groß-Karben), beider Tochter, siehe auch Seite "Stolpersteine in Karben-wo“ >hier "Plötzlich (über Nacht) war die gesamte Familie weg...", so ein Zeitzeuge aus der Nachbarschaft. >>> Am 24.3.1934 nach Frankfurt verzogen und am 1.12.1934 nach Uruguay ausgewandert, lebt heute (Stand 1993) zusammen mit ihrem Bruder und seiner Familie in Montevideo. Erich Kulb im Jahr 1934 in Frankfurt Kulb, Erich, Julius, (geb am 2.12.1922 in Groß-Karben), beider Sohn, siehe auch Seite "Stolpersteine in Karben-wo“ >hier "Plötzlich (über Nacht) war die gesamte Familie weg...", so ein Zeitzeuge aus der Nachbarschaft. >>> Am 24.3.1934 nach Frankfurt verzogen, später nach Holland und 1939 nach Uruguay ausgewandert, lebt heute (Stand 1993) mit seiner Familie in Montevideo. Anlässlich der 700 Jahr-Feier im Jahr 1993 besuchte er sein Heimatdorf Groß-Karben ("Tage der Begegnung"). Anfang Janauar 2014 besuchte Clara Kulb aus Montevideo, eine Urenkelin von Isidor Kulb (Enkelin von Erich Kulb) zusammen mit ihrem Freund, seinen Eltern und einer Cousine die Heimat ihrer Vorfahren in Karben >>> mehr hier ___________________________________________________________________________________________________________________ Bahnhofstraße 51 Grünebaum, Abraham, (geb am 2.10.1866 in Groß-Karben), Bruder von Betty Grünebaum, Bf.str. 34. >>> Am 25.2.1935 mit Ehefrau und Sohn Berthold nach Frankfurt, Mainstraße 23, verzogen. >>> Ist etwa 1937 an der Parkinson´schen Krankheit gestorben. Grünebaum, Amalie, geb. Kramer, (geb am 2.11.1864 in Höchst), seine Ehefrau. >>> Am 27.1.1934 in Groß-Karben verstorben. Grünebaum, Heinrich, (geb am 5.11.1899 in Rendel) Kartoffelhändler, Sohn von Abraham und Amalie. Heiratete Rosel Strauss am 7. Juli 1929 in Frankfurt (Hochzeitsanzeige >hier), siehe auch Seite "Stolpersteine in Karben-wo“ >hier (Foto links vermutlich aus dem Jahr 1939: JDWM). Die Grünebaums stammten aus Groß-Karben und waren nach Rendel in die Dorfelder Straße 10 verzogen, kamen jedoch Ende der 20er Jahre nach Groß-Karben zurück. >>> Am 25.2.1935 mit Ehefrau und Sohn Berthold nach Frankfurt, Mainstraße 23, verzogen. >>> Vom 12. November 1938 (nach Pogrom) bis 08. Dezember 1938 in das KZ Buchenwald (Häftlingsnummer: 25238) interniert worden. >>> Am 15. April 1939 von Hamburg (Hotel PostHorn) mit Ehefrau und Tochter nach Belgien geflohen (Sohn Berthold, 7 Jahre, konnte mit einem Kindertransport nach Holland in Sicherheit gebracht werden (Information: Noam Corb aus Israel am 7.7.14). Sie lebten in Brüssel, Schaerbeek, Rue des Coteaux, 123 und danach Brüssel, Schaerbeek, Rue Roelants, 26 (JDWM).Die Familie Heinrich Grünebaum wurde in Brüssel am 21/01/1943 verhaftet und nach Mecheln – SS-Sammellager für Juden gebracht. Am 19/04/1943 wurden sie mit Transport XX deportiert, der von drei belgischen Studenten überfallen wurde. >>> Heinrich Grünebaum ist vermutlich während des Transportes ermordet worden. Es gibt keine Stammnummer und auch keine Todesakte (JDWM, YV, BA). *Der Überfall auf den Transport XX >hier und >hier Gedenken an den den Überfall >hier Information über KZ Auschwitz >hier und >hier Grünebaum, Rosa, geborene Strauss, (geb am 5.2.1899 in Frankfurt, Quelle: JMDV), (Tochter von David und Miriam Strauss), Ehefrau von Heinrich Grünebaum), Hochzeit am 7. Juli 1929 in Frankfurt (Hochzeitsanzeige >hier), Schneiderin, siehe auch Seite "Stolpersteine in Karben-wo“ >hier (Foto links vermutlich aus dem Jahr 1939: JDWM).Die Grünebaums stammten aus Groß-Karben und waren nach Rendel in die Dorfelder Straße 10 verzogen, kamen jedoch Ende der 1920er Jahre nach Groß-Karben zurück. >>> Am 25.2.1935 mit Ehemann und Sohn Berthold nach Frankfurt, Mainstraße 23, verzogen. >>> Am 15. April 1939 von Hamburg (Hotel PostHorn) mit Ehemann und Tochter nach Belgien geflohen (Sohn Berthold, 7 Jahre, konnte mit einem Kindertransport nach Holland in Sicherheit gebracht werden (Information: Noam Corb aus Israel am 7.7.14). Sie lebten in Brüssel, Schaerbeek, Rue des Coteaux, 123 und danach Brüssel, Schaerbeek, Rue Roelants, 26 (JDWM) >>> Am 21.01.1943 verhaftet (Foto oben links) und am 19.4.1943 von Mechelen (Belgien) mit Transport XX* nach Auschwitz deportiert und vermutlich wie 69% der Frauen und Kinder dieses Transportes sofort nach der Ankunft in den Gaskammern in Auschwitz Birkenau ermordet worden (JDWM, YV, BA). *Der Überfall auf den Transport XX >hier und >hier Gedenken an den den Überfall >hier Information über KZ Auschwitz >hier und >hier Grünebaum, Berthold, (geb am 26.7.1931 in Groß-Karben), Sohn von Rosa und Heinrich, siehe auch Seite "Stolpersteine in Karben-wo“ >hier >>> Am 25.2.1935 mit den Eltern nach Frankfurt, Mainstraße 23, verzogen. >>> Nachdem der Vater nach dem Novemberpogrom 1938 in das KZ Buchenwald verschleppt wurde, gelang es der Mutter, Berthold (7 Jahre) mit einem Kindertransport nach Holland in Sicherheit zu bringen (Information: Noam Corb aus Israel am 7.7.14). Berthold Grünebaum wohnte ab 22. Nov. 1938 in Vacationhome CIW, Baarnschweg 58, den Dolderdes, ab 02. Sep.1939 in Huis ten Vijver, Dwarsweg 3, Scheveningen, ab 03. Juni 1940 in Den Haag, Stuyvesandtstr. 26, Fam. De Bok, ab 11. Juni 1940 in Den Haag, Schenkstr. 222, v. Leeuwen >>> Nachdem seine Eltern nach Belgien geflohen waren (JDWM), holten sie Berthold am 27. Juli 1940 wieder zu sich. Weitere Informationen zum Aufenthalt in den Niederlanden >hier Foto: http://www.dokin.nl/deceased-children/berthold-david-grunebaum-born-26-jul-1931 Nach dem Novemberpogrom 1938 beschlossen viele Eltern in Deutschland und Österreich, ihre Kinder allein ins Ausland zu schicken. Nicht viele Länder waren bereit, Flüchtlinge aufzunehmen. Dass England etwa 8000 Kinder aufgenommen hat, ist bekannt und gut dokumentiert, dass jedoch fast 2000 Kinder in die Niederlande kamen, ist weitgehend unbekannt. (Info: http://www.dokin.nl/index.htm). >>> Am 21.01.1943 wurde die Familie verhaftet und am 19.4.1943 von Mechelen (Belgien) mit Transport XX* nach Auschwitz deportiert und vermutlich wie 69% der Frauen und Kinder dieses Transportes sofort nach der Ankunft in den Gaskammern in Auschwitz Birkenau ermordet worden (JDWM, YV, BA). *Der Überfall auf den Transport XX >hier und >hier Gedenken an den den Überfall >hier Information über KZ Auschwitz >hier und >hier Grünebaum, Alice, (geb 27.4.1938 in Frankfurt) Tochter von Rosa und Heinrich >>> Am 15. April 1939 von Hamburg (Hotel PostHorn) zusammen mit Eltern nach Belgien geflohen (Bruder Berthold, 7 Jahre, konnte mit einem Kindertransport nach Holland in Sicherheit gebracht werden (Information: Noam Corb aus Israel am 7.7.14). Sie lebten in Brüssel, Schaerbeek, Rue des Coteaux, 123 und danach Brüssel, Schaerbeek, Rue Roelants, 26 (JDWM) >>> Am 21.01.1943 verhaftet und am 19.4.1943 zusammen mit Eltern und Bruder von Mechelen (Belgien) mit Transport XX* nach Auschwitz deportiert und vermutlich wie 69% der Frauen und Kinder dieses Transportes sofort nach der Ankunft in den Gaskammern in Auschwitz Birkenau ermordet worden (JDWM, YV, BA). *Der Überfall auf den Transport XX >hier und >hier Gedenken an den den Überfall >hier Information über KZ Auschwitz >hier und >hier Weitere Juden in Groß-Karben in anderen Straßen - jedoch nicht Bahnhofstraße >hier Auf dieser Seite ganz nach oben >hier Quellenangaben und Abkürzungen: Gespräche mit Zeitzeugen und Recherchen beim Haupststaataarchiv Wiesbaden und Staatsarchiv Darmstadt. 4. überarbeitete und erweiterte Dokumentation (1993) "Gross-Karben und seine Juden" von Helmut Weigand. Helmut.Weigand (1925-2006) Für die freundliche Genehmigung Auszüge veröffentlichen zu dürfen, bedanken wir uns bei Frau Gustl Weigand Dank der intensiven Unterstützung von Frau Monica Kingreen, Fritz-Bauer-Institut, Frankfurt. konnten die uns vorliegenden Unterlagen entsprechend vervollständigt werden. Kennzeichnung: (MK). Die Angaben über die Internierung im KZ Buchenwald hat uns das Thüringische Staatsarchiv Weimar zur Verfügung gestellt. Bei den Recherchen über Deportationen aus Frankfurt hat uns Herr Michael Lenarz, Jüdisches Museum, Frankfurt/M geholfen. Kennzeichnung: (ML), Die Angaben über Eintragungen in Hausstandsbüchern der Stadt Frankfurt/M haben wir von Frau Sigrid Kämpfer vom Institut für Stadtgeschichte Frankfurt/M erhalten. Kennzeichnung: (SK). Bei der Ermittlung von Geburts- und Sterbedaten sowieFamilienzusammenhängen haben uns dankenswerterweise Herr Reinhold Schnitzer, Frau Erika Schade (ES) und Frau Susanne Schubert (SCH) von der Stadtveraltung Karben unterstützt. Herr Meinhard Jänsch, Petterweil, hat uns freundlicherweisse aus Personenstandsregistern der jüdischen Gemeinde Burg-Gräfenrode Daten zur Verfügung gestellt, die er in einem "Familienbuch" (>>>hier) zusammengefaßt hat Kennzeichnung: (MJ). Weitere Ergänzungen haben wir der Website www.yadvashem.org entnommen - Kennzeichnung: (YV) und dem Gedenkbuch des Bundesarchivs - Kennzeichnung: (BG). Auf weitere Quellen wird im jeweiligen Text hingewiesen. Weitere Juden in Groß-Karben in anderen Straßen - jedoch nicht Bahnhofstraße >hier Auf dieser Seite ganz nach oben >hier anklicken .